STÉPHANE CHANCY
Ehem. Obmann der ABW

Das Projekt „Mimi & Musicus und der Wundervogel“ war für die Akademische Bläserphilharmonie Wien in jeder Hinsicht Neuland und eine große Herausforderung. Umso spannender war es, mitzumachen und es mitzuorganisieren:

Neues Publikum für das Orchester – Wir setzten dieses Musikvermittlungsprojekt, um die Klangfarben eines sinfonischen Blasorchesters an ein neues Publikum zu bringen. Oftmals wird dies nur von Streichorchestern angeboten. Hierbei führten wir Kinder der ersten bis vierten Klasse Volksschule aus kulturell strukturschwächeren Bezirken an die „Wunderwelt sinfonischer Blasmusik um neues Publikum für die Zukunft zu gewinnen und um den Bekanntheitsgrad sinfonischer Blasmusik zu erhöhen.

Logistische Herausforderung – Diese 9 Konzerte an 3 aufeinander folgenden Vormittagen waren eine große und neue Herausforderung für das Orchester. Nur, um ein paar Beispiele zu nennen: Im Vorfeld war die Koordination mit den jeweiligen Schulen sehr arbeitsintensiv (Bewerbung, Terminvereinbarung, Informationsaustausch) und mit der TU Wien als Konzertort ebenso (Genehmigung, Dokumentation, Technik/Logistik). Bei den Konzerten betreuten wir als Orchester den Ein- und Ausgang von bis 220 Kindern, managten Kinderbetreuung und Publikumsdienst und erledigten Kassa- und Garderobetätigkeiten. Nach dem Konzert teilten wir noch Kinderhefte an das junge Publikum.

Neue Herausforderung – Darüber hinaus war das Projekt eine komplett neue musikalische Erfahrung für die MusikerInnen, die sich nicht nur mit dem Instrument und ihren Noten, sondern auch mit schauspielerischen und eigenständigen Tätigkeiten beschäftigt haben. Das hat die Gruppendynamik, die Teamfähigkeit und die eigenständige Organisation im Orchester gestärkt.

Mir persönlich hat das Projekt extrem gut gefallen, woran ich mit sehr großer Begeisterung gearbeitet und mitgewirkt habe und auf das ich sehr gern zurückblicke. Es ist definitiv ein Highlight in meiner ABW-Obmann-Laufbahn. Die Geschichte, die Inszenierung, das Schauspiel – einfach das Gesamtkonzept war sehr gelungen und ist überall super angekommen. Die Zusammenarbeit mit Elisabeth und Michaela war stets angenehm und konstruktiv. Durch ihre Routine und ihre sehr gute Vorbereitung, ihre Professionalität ist das Orchester ein Stück erwachsener geworden, obwohl wir für Kinder gespielt haben. Wir haben bemerkt, dass wir selber fokussierter, konzentrierter, auch – offen gesagt – teilweise bescheidener, offener und mit weniger Vorurteile arbeiten sollten und, dass wir immer über den Tellerrand schauen müssen. Es hat uns auch allgemein viel Vertrauen gegeben, uns an neue und große Projekte zu wagen.

En Fine war ich sehr stolz darauf, dass das Projekt mehrmals prämiert wurde und, dass die harte Arbeit belohnt wurde. Die Rückmeldungen von Seiten der Schuldirektionen, PädagogInnen und weiteren BesucherInnen waren äußerst positiv.